jutaku # 9 (Rind)

Es leben rund 1.5 Milliarden Rinder auf der Erde. In Deutschland gibt es, Stand Mai 2019, etwa 11,8 Millionen Rinder, 25,9 Millionen Schweine, 1,6 Millionen Schafe und 41,4 Millionen Legehennen (Bundesamt für Statistik). Die Nachfrage nach Fleisch ist weiterhin steigend – die Zahl der Rinder in Brasilien, einer der Hauptproduzenten für Rindfleisch – stieg von gut 50 Mio. im Jahr 1961 auf 220 Mio. im Jahr 2017. Die Mast eines Rindes von 600 kg mit einem «Ertrag» von 300 kg dauert zwei Jahre, sie werden mit 18-24 Monaten geschlachtet. Milchkühe leben rund fünf Jahre. Die reguläre Lebensdauer eines Rinds liegt bei 20 Jahren.

Für die Produktion eines Kilos Rindfleisch wird 15,4 Kilo CO2 emittiert. Das bedeutet, dass Kühe dem Klima gleich stark wie alle Autos, Lastwagen und Flugzeuge zusammen schaden, denn das in ihren Mägen zudem entstehende Methan ist noch schädlicher als CO2. Durch Futtermittelzusätze wird versucht, die Methanemissionen bei Kühen zu reduzieren (!).

Tierische Proteine sind im Schnitt für die Hälfte der ernährungsbedingten Umweltbelastungen verantwortlich.

Laut der Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft war die Inland-Nettoerzeugung von 8,7 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (ohne Importe) im Jahr 2018 bei Rind- und Schweinefleisch leicht rückläufig (im Gegenzug zu Geflügel). Jedoch:

«Die zum Verbrauch verfügbare Gesamtmenge an Fleisch stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 %. Der hieraus errechnete Pro-Kopf-Verbrauch beträgt 88,6 kg und ist somit, nach zwei Jahren der rückläufigen Entwicklung, wieder gestiegen. Der geschätzte Pro-Kopf-Verzehr lag 2018 bei 60,1 kg.» (Quelle BMEL)

Der industrialisierte Schlachtprozess bedeutet: Sammelbox, Betäubung, Tod durch Entblutung. (Homepage zur Transparenz in Schlachthöfen) Das bedeutet, ein Rind wird lebend für die Entblutung aufgeschnitten.

Tierschutzgesetze beschreiben die Art des Tötens:
Verordnung über das Schlachten von Tieren (EU)
Deutsches Tierschutzgesetz
Schweizer Tierschutzverordnung

Milchkühe werden immer wieder gedeckt, denn erst mit einem Kalb, das ihnen gleich nach der Geburt weggenommen wird, geben sie Milch. Umsorgen darf eine Milchkuh ihr Kalb nicht, was dem normalen Verhalten entsprechen würde.

Dass die Ernährung mit Fleisch nicht nur durch Vertreter des Veganismus in Frage gestellt wird, sondern auch via populäre Kanäle zum Thema erhoben wird, zeigt der Film «Game Changers» (2018/19) – unter anderem mit Arnold Schwarzenegger. Leider ist dieser Film aktuell nur auf Netflix zu sehen (Trailer).

Wie Schweine oder Schafe verfügen auch Kühe über ausgeprägte kognitive Fähigkeiten und Emotionen. Sie haben ausserdem die Fähigkeit, sich über die Zukunft Sorgen zu machen, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Wie Pferde leben sie in einem komplexen Herdensystem und kommunizieren mittels Körpersprache, Lauten und den Hörnern. Kühe können trauern.

Die Resultate der Verhaltensforschung haben dazu geführt, dass die Diskussion um die Tierrechte und die Stellung der Nutztiere als Produkte neu lanciert wurde. Vertreter der Tierethik und Tierrechte fordern, dass Nutztiere nicht nur wie im Grundrecht festgelegt als «Mitgeschöpfe», sondern als «Mitgürger» anzusehen sind (wie der kanadische Philosoph Will Kymlicka fordert). Die Resultate über die Intelligenz dieser Tiere steht in krassem Gegensatz zu der heute noch gültigen und unzeitgemässen Tiernutzung.

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